Alexander Dik

Als kleiner Junge ging Alexander Dik in Berlin (Stadtteil Marzahn) zur Schule und erlebte, wie er als Migrant wie ein Fremder behandelt wurde. Das eindringliche Familienschicksal prägte sein Leben, seine Wahrnehmung und seine Kraft, durchzuhalten, eine lebendige Beziehung zu sich selbst zu entwickeln und einen wachen Blick auf die Welt zu haben.

Seine Artikulationskraft spiegelt sich in den Farben seiner Kunstwerke wider, wenn das Rot aus dem Hintergrund überwiegt, oder das Gelb die Ruhe schafft, wo davor das Blau schmilzt oder das Schwarz so tief wie die Nacht ist. Seine Farben sprechen zu uns; sie zeigen uns, dass wir nur dann Menschen sind, wenn wir uns wie empfindsame Wesen verhalten; wenn wir atmen, wenn wir manchmal hoffnungslos sind, zögern, zaudern, leiden und uns manchmal ohne guten Grund über ein Leben freuen, das angenehm und voller Freude ist, wie wenn wir verliebt sind und uns mit jemandem verbunden fühlen.

In seinem abstrakten Expressionismus ordnet Alexander Dik die Form ganz dem Inhalt unter. Es ist eine innere Konzentration auf ein Thema, das mit Kraft und Stärke und ohne Hemmung durch die Farben auf die Leinwand gebracht wird. Wir brauchen nur vor einem seiner Bilder zu stehen und in einem kurzen Moment der Stille, den wir uns nehmen müssen, die Farben auf uns wirken zu lassen. Die ganze Palette der Farben kann auf einer seiner Leinwände auftauchen und die Formen stellen dar, was wir im Moment der Betrachtung zu fühlen glauben; was sich uns eröffnet, wenn wir offen sind.

Als Maler ist Alexander Dik in erster Linie ein Handwerker. Kaum ein anderer Künstler arbeitet mit so unterschiedlichen Maltechniken wie er. Er pinselt, er spachtelt, er wirft die Farben im Tropfverfahren auf den Boden. Manchmal ragen die Farben wie gebirgige Falten aus dem Bild heraus, wie bei seinem Bild „Piratenschiff“, das mit auf die Leinwand geklebtem Pergamentpapier entstanden ist.

Alexander Dik wählt ein Thema, das klaren narrativen Strukturen folgt. In dem Gemälde „Sternenfänger“ malt er sich zum Beispiel in die Operation Paukenschlag hinein, als die U-Boote der deutschen Marine 1942 vor der amerikanischen Ostküste patrouillieren.

Ein Künstler wie Alexander Dik ist ein Suchender, der nach uns sucht, wenn wir ihn annehmen wollen. Das ist es, was wir bei Alexander Dik spüren. Wir fühlen uns irgendwie betroffen, gefangen in assoziativen Gedanken und das sind die Momente, in denen unsere Seele spricht. Die Seele, deren Platz irgendwo in unserem Körper ist, die wir aber so schwer beschreiben können. Wenn wir vor den Bildern von Alexander Dik stehen, können wir unsere Seele spüren.

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