Masumi Igarashi

Zu ihren Werken angeregt wird Masumi lgarashi durch die Beziehungen zwischen ihr und der Welt. Diese versucht sie zu erfassen und zu erforschen. Die Spuren dafür findet sie in den unbedeutend aussehenden Aspekten des Lebens, die sie in ihren Skulpturen verarbeitet. Dabei setzt sie ihre Glasobjekte häufig mit organischen Materialien, wie Erde oder Holz in Verbindung, so zum Beispiel bei dem Objekt „Mensch = Gefäß“. Ein alltäglicher Nutzgegenstand wie ein Hemd, eigentlich aus beweglichem Stoff, wird in eine Glasform gebracht und erscheint so in einer völlig neuen Sicht. Auch andere alltägliche Dinge wie Gefäße oder Tische werden verfremdet und in diesen neuen Zusammenhang gesetzt. Das „ Glashemd“ symbolisiert den Menschen, der mit der Erde als Sinnbild für den Ursprung allen Lebens in Beziehung gesetzt wird.

Auch bei den beiden Büchern aus Glas mit dem Titel „Umblättern“ gibt es diese Verbindung. Die Seiten der auf Baumstämmen als Podeste liegenden Glasbücher erscheinen wie vom Wind aufgeblättert.

 

Die Objekte zeigen außerdem die Vielfalt der Glasverarbeitungstechniken: Slumping (deutsch absenken ) nennt man die Technik, mit der teilweise sehr filigranen Objekte hergestellt sind. Einen ganz anderen Charakter haben die in der Technik Päte de verre (deutsch „Glaspaste“) entstandenen Objekte.

 

Diese Vielfalt ist es auch, die die Künstlerin an dem Material Glas fasziniert. Das Spannungsfeld zwischen der Schönheit des Material und der Erstarrung der Bewegung ist für Masumi lgarashi die Herausforderung für ihre Arbeit.

 

Ihre Werke befinden sich in Privatsammlungen in Europa, Japan und den USA.

 

2022 nahm sie an zwei Ausstellungen teil, zu denen sie mehrfach eingeladen wurde:

 

  • Internationale Ausstellung “Glasplastik und Garten” in Münster, Deutschland
  • GLAS 2022 – 8. Immenhäuser Glaspreis, Glasmuseum Immenhausen, Deutschland

 

2002 und 2005 erhielt sie den 1. Glaskunstpreis in Tubbergen, Niederlande.

2007 wurde ihr der 2. Preis der Internationalen Skulpturenausstellung in Nürnberg verliehen.

2002 erhielt sie besondere Anerkennung bei der 4. internationalen Ausstellung Glasskulptur und Garten.

 

 

Die Künstlerin über ihre Kunst:

 

Meine kreative Tätigkeit hat mit dem Material Glas angefangen. Die blinde Faszination über Transparenz und das Farbglas in der Anfangsphase – die Schönheit, die Glas in sich trägt, stand bald vor mir wie eine Mauer gegen dem Versuch eine tiefere Ästhetik zu erreichen. Dieses Material begleitet trotzdem bis heute meine Kunst.

 

Wichtige Elemente bei meiner Glasbearbeitung ist die natürliche Formgebung, die im Glasofen durch Veränderung des Aggregatszustands und Schwerkraft hervorgerufen wird. Penible Vorarbeit ist mir wichtig, um ideale Zufälligkeit im Ofen zu erzielen und auch unwillige Zufälligkeit anzuerkennen.

Für meine Kunst suche ich Formen, die konkret und gleichzeitig abstrakt erscheinen. Da wird z.B. Konkrete Gegenstände, ihr Zweck oder ihre Bedeutung aufgehoben. In meinen neueren Arbeiten stelle ich dieses Vorhaben in Formen des bedeckten Zustandes dar. Mein Interesse geht es hier auch um „verschleiern“ und darum, wie man “Transparenz„ bewertet, erwartet oder verlangt in der heutigen Welt im Alltag.

Igarashi, Masumi